Wonnemonat Mai - das Geständnis...

ja, ich gestehe, ich habe noch zwei meiner ECHTEN von Mattel... jenen langbeinigen, fern aller Realität aussehenden Damen, die ständig bemängeln, dass sie nichts

anzuziehen haben.

Meine beiden konsumsüchtigen Zeitzeuginnen aus den 1960er Jahren wurden nicht entsorgt,

da ich sie als Kind innig liebte...

Ich vermute, dass ich nur durch mein beharrliches Gequängele zu einer aschblonden und

einer hellblonden Barbie-Puppe gekommen bin. 

Heute sehe ich das bewusst

erzieherisch wirkende, rein auf

nie endenden Konsum abgestellte,

Barbie-Verkaufskonzept sehr kritisch.

Meine Eltern haben diesen ständigen Kauf

von neuen Barbie-Kleidern

nicht mitgemacht. 

Daher war ich gezwungen, selbst für neue Kleider zu sorgen.

Was habe ich doch gehäkelt, gestrickt und

mit Mama's Hilfe auch genäht.

Meine zahlreichen Häkelkleider

sind bis auf eines leider verschollen.

Nach all den Jahrzehnten sind zusätzlich noch eine Mütze, eine Stola, ein Pulli und genähte Stiefel, die geschnürt werden, vorhanden. 

Erst vor wenigen Wochen habe ich meine

beiden Barbies aus ihrem Verlies

(Karton im Kleiderschrank, hinterste Ecke) befreit. 

Ich kaufte zwei ältere Original-Mattel

Brautkleider mit Schleier und Schuhen

(es funktioniert also immer noch!)

und beschloss, dass sie nun als Bräute

in meinem Wohnzimmer verweilen dürfen.

Die fehlenden zwei Brautsträuße

waren schnell gebastelt.

.

Auf einen Bräutigam-Ken werden meine Barbies allerdings vergeblich warten,

einen solchen gab es nie und  wird es

auch nicht  geben.